Alexandra Kollontaj

russische Schriftstellerin, Politikerin und Diplomatin; Kampfgefährtin Lenins und Stalins; engagierte sich v. a. für die Verbesserung der sozialen Situation der Frau (besonders den Arbeiterinnen) und die Gleichberechtigung der Geschlechter; zwischen 1923 und 1945 Gesandtin in Norwegen, Mexiko und Schweden

* 31. März 1872 St. Petersburg

† 9. März 1952 Moskau

Herkunft

Alexandra Michailowna Kollontaj (geb. Domontowitsch) war die Tochter eines russischen Generals und Adeligen. Ihre Mutter hatte finnische Vorfahren.

Ausbildung

Ihre Ausbildung erhielt K. zum größten Teil durch Hauslehrer, das Abitur legte sie aber an einem Petersburger Gymnasium ab. Ab 1898 studierte sie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Zürich.

Wirken

Seit Anfang der 1890er Jahre hatte sich K. der sozialistischen Bewegung zugewandt. In Zürich bewegte sie sich im Milieu der europäischen Sozialdemokratie und machte sich bald als Verfasserin marxistischer Schriften einen Namen. Sie beschäftigte sich dabei hauptsächlich mit der sozialen Situation der Frau (besonders den Arbeiterinnen), dem Mutterschutz, Sexualmoral und Prostitution und forderte die volle Gleichberechtigung der Geschlechter. In der von heftigen Fraktionskämpfen zerrütteten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (RSDRP) stand sie den gemäßigteren Menschewisten (= Minderheitsgruppe), die an der Idee einer Massenpartei festhielten, nahe. Wegen ihrer gegen das Zarenregime gerichteten Tätigkeit wurde sie in ihrer Heimat mehrfach verhaftet und verließ 1907 Russland. Sie lebte dann in der ...